24.10.2020 / Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht aus dem Children's Center in Uganda

Uganda: Ein mir bis dahin völlig unbekanntes Land in Afrika. Dies war mein Wissensstand vor meiner Freiwilligenarbeit in diesem vielseitigen Land mit so unglaublich freundlichen Menschen. Wieso hatte ich dieses tolle Land vorher nicht auf dem Schirm? Uganda, das so vieles zu bieten hat: die Big Five, atemberaubende Wasserfälle, Berge, verschiedenste Kulturen, Buschdörfer und so freundliche Menschen… Umso dankbarer bin ich für all die tollen Erfahrungen, die ich in meinem fünfwöchigen Aufenthalt in der Hauptstadt Kampala machen durfte. 

Julias Zeit in Uganda

Ankunft in Kampala und die ersten Tage vor Ort

Am Flughafen angekommen, wurde ich von Joseph und drei weiteren Volunteers abgeholt. Die ersten drei Tagen habe ich bei Joseph gelebt. Zusammen mit einem anderen Volunteer hat mir Josephs Frau an meinem zweiten Tag Kampala gezeigt. Kampala – Fluch und Segen zugleich: Besonders mein erster Besuch dieser Stadt wird mir wohl immer im Gedächtnis bleiben. Menschenmengen, überall Autos, Taxen und Boda Bodas (Motorradtaxen), Essen und Märkte. Kulturschock durch und durch. Wenn man jedoch diesen Trubel mag, ist Kampala definitiv ein, zwei oder mehrere Besuche wert! 

Leben in der Gastfamilie

Am dritten Abend hat Josef mich dann zu meiner Gastmutter Agnes gebracht – meiner „Mummy“ für die nächsten fünf Wochen. Mummy ist die Managerin vom Children's Center in Uganda. Somit ist sie nicht nur meine Gastmutter, sondern auch meine Arbeitskollegin, mit der ich täglich zur Arbeit fahren konnte. Zusammen mit ihren Söhnen wohnt sie in einem für ugandische Verhältnisse sehr modernen Haus in einem Vorort von Kampala. Sowohl Mummy als auch ihre Söhne haben mich total herzlich und liebevoll aufgenommen. Vom ersten Moment an habe ich mich wohl und zuhause gefühlt. Die erste wirkliche Herausforderung nach dem Kulturschock in Kampala war das Essen zwischen 22 und 23 Uhr. Darauf war mein deutscher Magen nicht vorbereitet. Aber alles ist Gewöhnungssache, wie man so schön sagt…

Die Arbeit im Children's Center in Uganda

Am nächsten Morgen war nun endlich mein erster Arbeitstag im Children's Center. Rachel, eine der vier Nannys öffnete mir das Gate, umarmte mich sofort und sagte mir, wie sehr sie sich auf mich gefreut hat. Danach kamen etliche Kinder auf mich zugerannt, die mich ebenfalls umarmten. Ein unglaublich toller Moment! Ich hätte damit gerechnet, dass die Kinder zurückhaltender sind aber dies war nicht der Fall. Keine fünf Minuten später, wollten die Kinder, dass ich mit ihnen schaukle, tanze und einfach Zeit verbringe. 

Das Children's Center bietet Eltern die Möglichkeit, Babys und Kleinkinder in Betreuung zu geben - 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche. Dabei hat das Children's Center den Anspruch, dass eine Nanny maximal drei Kinder betreut. Ein schöner Ansatz, der auch darauf abzielt, dass die Emanzipation der Frau vorangetrieben wird. Im Vordergrund steht jedoch, dass kein Kind vernachlässigt wird, etwa weil die Eltern berufstätig sind. 

Obwohl das Center sieben Tage die Woche geöffnet hat, habe ich nur von Montag bis Freitag gearbeitet. In der ersten Woche haben mir die vier Nannys die Abläufe erklärt und mir viel zu den Kindern erzählt. Eine wirkliche Einarbeitungszeit gab es jedoch nicht. Bereits am ersten Tag durfte ich die Kinder duschen, sie ins Bett bringen und sie füttern. So habe ich direkt das Gefühl gehabt, dass ich Wert stiften kann und meine Arbeitskraft benötigt wird. Jeder Arbeitstag war unglaublich bereichernd für mich. Ich habe die Zeit mit den Kindern und den Nannys genossen. Besonders die Nannys haben großes Interesse an Deutschland, unserer Kultur und dem Leben gezeigt. 

Für meine anfänglichen Probleme mit der englischen Sprache hatten sie total Verständnis. Nach rund zwei Wochen hatte ich jedoch keine Probleme mehr, die Leute vor Ort zu verstehen oder mich zu verständigen. Am Ende meines Aufenthalts habe ich noch eine Safari zum Murchison Falls National Park gemacht und mir die unglaubliche Natur und die Tierwelt angeschaut. Definitiv zu empfehlen!

Mein Fazit

Es gibt so viele schöne Erfahrungen... Zusammenfassend war jedoch die schönste Erfahrung zu sehen, wie behütet und liebevoll die Kinder aufwachsen können; und das selbst in einem Land wie Uganda. Und dass es zum Glücklichsein kein Smartphone, kein fließendes Wasser oder Fast Food bedarf (wobei die meisten Haushalte bereits fließendes Wasser besitzen).

Sowohl das Projekt als auch meine Gastfamilie, insbesondere meine Gastmutter würde ich zu 100% weiterempfehlen. Mir hat die Zeit vor Ort unglaublich viel Spaß gemacht und ich bin sehr glücklich, die Erfahrung gemacht zu haben. 

Dadurch, dass ich als einziger Volunteer bei der Gastfamilie und auch im Projekt war, hatte ich keinen Kontakt zu den anderen Volunteers aus Deutschland, was den Aufenthalt insgesamt intensiviert hat und ich daher eher positiv als negativ bewerten würde. Abschließend möchte ich euch Leser dazu ermutigen, die Augen für Uganda zu öffnen. Mummy freut sich auf euch! 

Freiwilligenarbeit im Children's Center in Uganda, Erfahrungsbericht von Julia B., 21.09.2017

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Autor
Julia

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