Medizin Praktikum in Thailand Erfahrungsbericht

Als Pflege-Azubi ins Ausland!

Ich war Auszubildender der Gesundheits- und Krankenpflege und im Rahmen der Ausbildung durfte ich Mitte des zweiten Ausbildungsjahres einen Wahleinsatz absolvieren, der auch im Ausland stattfinden konnte. Da ich von Freunden viel und vor allem nur Gutes über Thailand gehört hatte und Thaiboxer bin, wollte ich schon immer einmal dieses tolle Land besuchen. Nun bot sich mir die Chance, Land und Leute hautnah und nicht nur aus der Sicht eines Touristen kennenzulernen.

Reisevorbereitung mit Rainbow Garden Village

Ich fand Rainbow Garden Village über das Internet, der Internetauftritt war sehr gut und übersichtlich. Ich entschied mich, in einem Krankenhaus in Chumphon für fünf Wochen zu arbeiten. Die Kontaktaufnahme lief super einfach über E- Mail und Telefon. Alle Details sowie Buchung der Flüge wurden schnell per Telefon abgewickelt. Ein paar Tage vor dem Abflug bekam ich eine Mail von Frank, dem Betreuer vor Ort, welcher mir berichtete, dass mein Apartment in der Innenstadt von Chumphon, noch nicht frei wäre. Frank bot mir an, die ersten paar Tage bei ihm und seiner Frau Noo (ebenfalls Betreuerin von RGV) zu wohnen.

Anreise und die ersten Tage in Chumphon

Ich flog am Tag des WM-Finales (welches leider nicht im Flieger übertragen wurde) nach Bangkok. Dabei war ich sehr aufgeregt, da dies mein erster Auslandsaufenthalt alleine und außerhalb Europas war. Dank einiger wertvoller Tipps von Frank kaufte ich mir am Flughafen eine Prepaidkarte und rief Noo an. Nun ging es via Taxi weiter zum Busbahnhof und von da aus mit dem sogenannten "V.I.P. Bus" (klimatisierter, etwas luxuriöser Bus für umgerechnet 13 Euro) quer durch Thailand nach Chumphon.

Dort angekommen holte mich Noo ab und wir fuhren zu Frank, der mir den Nachtmarkt seines Stadtteils zeigte sowie das leckere thailändische Essen, welches dort an kleinen Ständen angeboten wird. Ich lernte zwei weitere Praktikanten kennen, die als Lehrer in Chumphon arbeiteten. Am nächsten Tag lernte ich mit Noo Thai und Frank brachte mir das Rollerfahren im thailändischen Straßenverkehr näher und machte mit mir eine Tour durch die Stadt und an den Strand.

Ich lernte noch zwei Schweizerinnen kennen, die zeitgleich mit mir im Krankenhaus anfingen. Es entwickelte sich ein super Team unter uns Praktikanten und wir unternahmen fast täglich nach der Arbeit Ausflüge oder gingen Abends im Restaurant von Noo’s Schwester essen.

Die Arbeit in einem thailändischen Krankenhaus

Drei Tage nach meiner Ankunft fing ich im Krankenhaus in Chumphon im Emergency Room an. Als einziger männlicher (und auch noch weißer) Krankenpfleger im gesamten Krankenhaus war ich eine große Attraktion und eine Art "Statussymbol" für den total netten und freundlichen Besitzer und Chefarzt des Krankenhauses. Die Kommunikation war allerdings etwas schwierig, da lediglich die drei "Primary Nurses" Englisch sprachen. Trotzdem konnte ich mich mit den anderen Mitarbeitern immer irgendwie verständigen und alle waren super nett zu mir.

Von der Infrastruktur war das Krankenhaus bzw. die Ambulanz im Vergleich zu Deutschland ein kleiner Kulturschock, obwohl das Krankenhaus für thailändische Verhältnisse sehr modern und luxuriös ist. Die medizinische Versorgung ist jedoch gut und mit Infusionen und Medikamenten wird nicht gegeizt. Ich begegnete Krankheitsbildern von Ameisenbissen mit anaphylaktischem Schock, über Stürze von Palmen bis hin zu tropischen Krankheiten. Es war sehr eindrucksvoll und interessant, ein paar Mal begegneten mir sogar deutschsprachige Patienten.

Meine Unterkunft in Chumphon

Mein Apartment, das Noo mir ebenso wie meinen Roller organisiert hat, war super schön und komplett im westlichen Standard eingerichtet. Es lag mitten in Chumphon Stadt, nur 5 Rollerminuten vom Krankenhaus entfernt. In kurzer Zeit war der Nachtmarkt, das Einkaufszentrum, Bars und Discos, Der Cabana Beach, sowie das Chumphon Stadium (Sportanlage inklusive kostenlosem Kraftraum) zu erreichen.

Freizeitaktivitäten in der Umgebung

Die Zeit in Chumphon war einfach nur der Hammer! Ich habe viele neue Freunde gefunden, Deutsche, Thais, Schweizer, Österreicher und Engländer, mit denen ich permanent auf Achse war, Fußball spielen war, feiern war, einen Kurzurlaub auf die Insel Koh Samui unternommen habe und sogar einen Thaiboxkampf in einer thailändischen Bar und Muay Thai Schule absolviert habe.

Nach meiner Arbeit im Krankenhaus reisten wir Praktikanten alle zusammen für eine Woche nach Krabi. Wir trafen uns häufig bei Frank und Noo auf der Terrasse, kochten zusammen, spielten Karten und wurden von Noo mit feinstem Thai-Essen verwöhnt. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich die wohl geilste Zeit in Thailand hatte! Ich habe dank der tollen Betreuung und Organisation das echte Thailand kennengelernt und gelebt. Grade durch die Hilfe von Franks Frau Noo konnten wir unsere Ausflüge, Unternehmungen und Anliegen so verwirklichen, wie wir es uns vorgestellt haben.

Fazit meines Pflegepraktikums in Thailand

Thailand ist ein Land das man unbedingt besucht haben muss, und vor allem Gegenden wie Chumphon, die weniger touristisch sind. Auch wenn man auf der Straße als westlicher Mensch eine kleine Attraktion ist. Chumphon bietet alles was man sich vorstellen kann: traumhafte weiße Strände mit türkisblauem Wasser, leckeres traditionelles und günstiges Essen, freundliche und zuvorkommende Menschen, Einkaufszentren mit günstiger Ware, wunderschöne Tempel und natürlich den verrückten thailändischen Straßenverkehr, in dem man wie ein Thai fahren muss, um zu überleben.

Ich bin Rainbow Garden Village, den ganzen anderen Praktikanten und vor allem Noo und Frank dankbar, dass ich eine unbeschreibliche Zeit hatte. Ich kann es nur jedem weiterempfehlen und werde bei meinem nächsten Thailandurlaub auf jeden Fall einen Zwischenstop in Chumphon einlegen und Freunde besuchen.

Medizin Praktikum in Thailand, Erfahrungsbericht von Sebastian G., 29. 08. 2014