Gesundheitsvorsorge

10 Tipps für eine gesunde Reise

1. Eine gute Vorbereitung ist alles: Informiere dich vor der Abreise über die Gesundheitsrisiken in deinem Zielland.
2. Stelle dir eine Reiseapotheke zusammen.
3. Achte darauf, immer genug zu trinken.
4. Informiere dich über die Leitungswasserqualität vor Ort und vermeide, wenn nötig, Nahrungsmittel, die damit in Berührung gekommen sind.
5. Achte auf körperliche Hygiene.
6. Deine Gesundheit geht vor: Vermeide Kontakt mit Kranken.
7. Schütze dich vor HIV-Ansteckung im Alltag und durch Verhütung bei sexuellen Kontakten.
8. Schütze dich durch lange Kleidung, Moskitonetz und Insektenschutzmittel vor Malaria.
9. Keine medizinische Selbstversorgung! Informiere das lokale RGV-Team und lasse dich ärztlich untersuchen, wenn du dich krank fühlst.
10. Gehe nach deiner Reise zur Nachsorgeuntersuchung, um sicherzugehen, dass dir nichts fehlt.

Präventiv - Was sollte ich vor der Abreise beachten?

Vorbereitung und erste Orientierung

Wenn du dich entschlossen hast, als Volunteer oder Praktikant:in im Ausland zu arbeiten, solltest du dich vor deiner Abreise mit dem Thema Gesundheitsvorsorge auseinandersetzen. In Afrika und Asien gibt es zum Beispiel aufgrund von Armut, mangelnder Aufklärung und tropischem Klima zum Teil andere Krankheiten als in Europa.

Um dich gut zu schützen, solltest du einige Vorsichtsmaßnahmen beachten. Mit einer gründlichen Gesundheitsvorsorge lassen sich gesundheitliche Risiken minimieren!

Wo du hilfreiche Infos findest

Um möglichst gut vorbereitet in dein Abenteuer zu starten, solltest du dir Beratung auf verschiedenen Kanälen einholen. Da es oft obligatorische Impfungen gibt (beispielsweise in einigen Gebieten die Gelbfieberimpfung) ist es gut, sich früh genug zu informieren, damit du genug Zeit für die Organisation hast.

Für die erste Orientierung stellt natürlich das Internet eine hilfreiche Quelle dar. Auf der Seite des Auswärtigen Amts kannst du dir zum Beispiel einen Überblick über Hygienesituation, Krankheitsrisiken und obligatorische Impfungen in deinem Zielland verschaffen.

Auch auf fit-for-travel.de findest du nützliche Informationen. Auf der Website des Robert Koch Institutes findest du eine Auflistung von spezialisierten Tropenmedizinern deutschlandweit. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Blogs und Erfahrungsberichte anderer Reisender, die dir sehr hilfreiche Tipps aus erster Hand liefern.

Konsultierung eines Tropenmediziners

Sinnvoll ist es außerdem, sich mit einem auf die Tropenmedizin spezialisierten Arzt oder Ärztin in Verbindung zu setzen, um allgemeine und persönliche Maßnahmen zu besprechen.

Deine Reiseapotheke

Du solltest dir vor deiner Abreise am besten eine kleine Hausapotheke zusammenstellen, in der du beispielsweise Aspirin und Mittel gegen Durchfallerkrankungen mitnimmst, um für den Notfall gerüstet zu sein.

Aktiv - Wie sollte ich mich vor Ort verhalten?

Trinkwasser, Leitungswasser und Keime in deinem Zielland

Im Land angekommen, solltest du zu deinem eigenen Schutz einige Sicherheitsmaßnahmen beachten. Das Klima in deinem Zielland ist wahrscheinlich anders als das, das du von Zuhause gewohnt bist und es wird eine Weile dauern, bis du dich akklimatisiert hast. Um Kopfschmerzen, Schwindel und Dehydration zu vermeiden, solltest du immer genug trinken, in heißen Ländern möglichst zwei bis drei Liter pro Tag.

Vorsicht: In vielen Ländern ist das Leitungswasser nicht keimfrei und sollte nur abgekocht getrunken werden. Deshalb gilt es auch, die Finger von Eiswürfeln und Früchten zu lassen, die aufgeschnitten an kleinen Ständen verkauft werden und mit Leitungswasser gereinigt wurden. Informiere dich am besten nach deiner Ankunft noch einmal bei deiner Gastfamilie oder einem RGV-Mitglied, wie die Trinkwasserqualität im Land ist.

Um beim Essen Keime zu vermeiden, sollte auch dies möglichst abgekocht und nicht aufgewärmt sein. Du wirst natürlich neue Speisen kennenlernen und vor allem zu Anfang deiner Reise kann es sein, dass dein Körper eine Weile braucht, um sich daran zu gewöhnen. Dann kann es zu Durchfallerkrankungen oder anderen Verdauungsproblemen kommen.

Du solltest möglichst in deiner Reiseapotheke für diesen Fall ausgerüstet sein, aber auch hier gilt: immer genug trinken, damit der Körper nicht zu viel Flüssigkeit verliert. Um deinen Wasserhaushalt zusätzlich zu stabilisieren, kannst du auch Elektrolyte einnehmen. Fühlst du dich krank, solltest du nicht versuchen, dich selbst zu versorgen, sondern unser RGV-Team informieren und dich ärztlich untersuchen lassen.

Achte immer auf gute Hygiene!

Insbesondere, wenn du in deinem Projekt mit Menschen arbeitest, ist Hygiene extrem wichtig. Hierzu gehört auch gründliches Händewaschen, insbesondere vor dem Essen und nach dem Toilettengang, um Infektionen durch Keime zu vermeiden. Streunende Katzen und Hunde solltest du, auch wenn es manchmal schwer fällt, möglichst nicht anfassen.

HIV/AIDS

Leider ist HIV/AIDS immer noch ein großes Thema in Afrika. Auch wenn die Zahlen durch Hilfsprojekte und Aufklärung langsam sinken, ist in manchen Regionen heute noch fast die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung infiziert.

Nach wie vor besteht die höchste Ansteckungsgefahr bei Geschlechtsverkehr, sodass ein Übertragungsrisiko im Alltag beim Umgang mit infizierten Menschen sehr gering ist. Solltest du dennoch unsicher über mögliche Übertragungswege bzw. Ansteckungsgefahren sein, empfehlen wir dir, dich bei liebesleben.de zu informieren.

Malaria

Das Malariarisiko ist je nach Gebiet unterschiedlich hoch. Liegt dein Zielland im Risikogebiet, solltest du dich vor Abreise bei einem/ einer Mediziner:in über die Vor- und Nachteile chemoprophylaktischer Mittel informieren. Eine Impfung gegen Malaria gibt es nicht. Da die Krankheit durch Stechmücken übertragen wird, solltest du auf alle Fälle ein Insektenschutzmittel mitnehmen.

Wir empfehlen das bewährte Insektenschutzmittel Nobite, da es eine sehr hohe Wirksamkeit hat. Zusätzlich kannst du dich durch körperbedeckende Kleidung und ein Moskitonetz vor Stichen schützen. Die Symptome von Malaria ähneln anfangs einer starken Grippe und generell gilt: Versuche nicht, dich selbst zu versorgen! Wenn du dich krank fühlst, informiere das RGV-Team und lass dich ärztlich untersuchen.

Zika-Virus

Zu den Olympischen Spielen 2016 in Brasilien machte das Zika-Virus weltweit Schlagzeilen. Mit Ausnahme von Chile und Uruguay wurden in allen Ländern Lateinamerikas Erstinfektionen nachgewiesen. Häufig geht die Krankheit mit Fieber, Hautausschlag, Kopfschmerzen und Bindehautentzündung einher.

Zwar nimmt die Krankheit meist einen milden Verlauf – nur ein Viertel der Betroffenen entwickelt überhaupt Symptome. Aber bei ungeborenen Kindern kann das Virus zum Beispiel zu Schädelfehlbildungen führen.

Eine Impfung dagegen gibt es nicht. Daher sollten trotz rückläufiger Infektionszahlen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden. Da sich das Virus in erster Linie über Gelbfiebermücken und direkten Blutaustausch verbreitet, sollte auch hier auf den Schutz vor Mücken geachtet werden.

Denke daran: Deine Gesundheit geht vor!

Begegnest du auf deiner Reise oder bei deiner Projektarbeit augenscheinlich kranken Menschen, beispielsweise mit starkem Husten oder nässenden Wunden, meide den Kontakt, wenn du dich gefährdet siehst. Solltest du dennoch mit kranken Menschen zu tun haben – zum Beispiel in unseren Medizin-Projekten - so benutze Plastikhandschuhe, um den direkten Hautkontakt zu vermeiden.

Zurück Zuhause

Sicher Zuhause angekommen, ist es empfehlenswert, zur Nachsorgeuntersuchung zu gehen. Die klimatischen und ernährungsbedingten Umstellungen deiner Reise können für deinen Körper anstrengend gewesen sein und nicht immer steckt er das so einfach weg. Lass dich am besten von deinem Hausarzt oder deiner Hausärztin gründlich untersuchen und dir Blut abnehmen, um sicherzugehen, dass dir nichts fehlt.

Wir wünschen dir eine gesunde Reise!